Ansgar M. van Treeck
»Es ist ja eine andere Natur, welche zur Kamera als welche zum Auge spricht (…).«
Walter Benjamin
Als eigenständiges, produktives Medium vermag die Photographie zu zeigen, was dem Auge häufig entgeht. In den Arbeiten von Ansgar M. van Treeck werden Photographien zu Schauplätzen von Situationen.
Es gibt keine Situation schlechthin, vielmehr handelt es sich stets um die Situation von jemandem. Jeder Mensch hat seine Situation. Gemeinschaften, Paare, Familien, der Staat oder ein Wirtschaftsunternehmen geraten in Situationen, werden in diese gebracht, meistern sie, unterliegen ihr oder vermögen sie zu ändern. Die Situation in der jemand ist, hat für ihn direkten, häufig ausschlaggebenden Belang. Wer Situationen photographiert, setzt somit einen »auf Personen bezogenen und nach ihren Belangen gefärbten Sachverhalt« (Carl August Emge) in Szene. Was in Szene gesetzt wird, ist inszeniert. Etwas in Szene zu setzen heißt ganz allgemein: etwas an einem Schauplatz oder Ort auszustellen oder aufzuführen, das würdig oder lohnenswert ist, daß man es zeigt…
Petra Maria Meyer